Samstag, 12. Mai 2012

Theater - "Der dressierte Mann" - Komödie am Ku'damm

Wann: 06.05.2012 - Komödie am Ku'damm
"Ausgerechnet am Abend, an dem Bastian Helen mit einem Candle-Light-Dinner und einem Verlobungsring zu Hause überraschen möchte, wird es bei seiner Freundin etwas später. Der Chef hat ihr den Job als Chief Executive Officer angeboten, auf den Bastian allerdings selbst insgeheim spekuliert hatte. Statt Romantik gibt es nun eine handfeste Beziehungskrise, denn welcher Mann erträgt es schon, wenn ihn seine Partnerin auf der Karriereleiter überholt? Während Helen darum ringt, eigene Ambitionen, die gekränkte Eitelkeit ihres Freundes und Familienplanung miteinander zu vereinen, treten ungebeten Mutter und Schwiegermutter auf den Plan."
(Foto: Thomas Grünholz)
Kritik:
Ein wirklich gelungenes Stück über die Emanzipation der Frau und wie Männer damit umgehen. Die Schauspieler funktionieren wie eine Einheit und man nimmt Michael von Au den, in seiner Eitelkeit gekränkten Mann mehr als nur ab. Auch wunderbar, Ursula Monn als perfekte Hausfrau und Maria Hartmann als Feministin Dr. Elisabeth Schröder-Röder, die mit ihrem Los einen Sohn geboren zu haben bis heute hadert. Es ist ein herrlicher Schlagabtausch, in dem lediglich Susanne Simon etwas blass bleib. Ihre Texte wirken sehr auswendig gelernt und manchmal übertreibt sie im Spiel etwas. Aber alles in allem ein wirklich gelungenes Stück.


Regie: Martin Woelffer
Autor: John von Düffel, nach dem gleichnamigen Bestseller von Esther Vilar
Infos und Karten: Komödie Berlin


Bewertung: ★★★★ 


Dienstag, 1. Mai 2012

Theater - "Paradiso" - Komödie am Ku'damm

Wann: 22.04.2012 - Komödie am Ku'damm
"Eine Bank im Park. Martha ist knapp 80 und wohlsituiert. Die ehemalige Schuldirektorin ist humanistisch gebildet, Mitglied des Vereins zur Wiedereinführung der lateinischen Messe, eloquent und daran gewöhnt, den Ton anzugeben. Eines Tages trifft sie auf die 30 Jahre jüngere Vicky. Die arbeitslose Krankenschwester ist eher schlicht, strickt für ihr Leben gern und versucht ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Sterbeversicherungen aufzubessern. Weil beide merken, dass sie voneinander profitieren könnten, nähern sie sich einander zaghaft an. Im Lauf der Zeit entwickeln die beiden eine tiefe Verbundenheit und verleben eine wunderbare Zeit miteinander, bis das Schicksal die Karten neu mischt." (Quelle: Komödie am Ku'damm)
(Fotograf: Thomas Grünholz)
Kritik:
Leider passiert in diesem Stück so gut wie nichts. Es sind eben 2 Damen auf einer Bank, die sich unterhalten. Der ein oder andere Lacher ist dabei und ab und zu empfindet man auch Betroffenheit, aber auf 2 Stunden ausgedehnt kommt es bald zu Langeweile. Vielleicht muss auch erst das richtige Alter haben um durchgängiges Vergnügen zu empfinden. Wir waren mit Ende 20 mindesten 30 Jünger als 90% der anderen Zuschauer, die am Ende lange und anhaltend klatschten. Mein Fazit: ganz nettes Stück, einige Lacher, hervorragende Schauspieler, aber 2 Stunden für die Story zu lange! 



Regie: Andreas Rehschuh 
Autor:  Hansi Jochmann und Christine Ostermayer
Infos und Karten: Komödie Berlin


Bewertung: ★★★★★

Sonntag, 8. April 2012

Film - "Türkisch für Anfänger"

"Lena Schneider (JOSEFINE PREUSS) hat es nicht leicht. Mit 19 Jahren vom Leben frustriert und einer antiautoritären Erziehung „traumatisiert“ wird sie von ihrer Mutter Doris (ANNA STIEBLICH), Psychotherapeutin und Berufsjugendliche, zu einem Urlaubstripp nach Südostasien verdonnert. Bereits im Flugzeug werden Lenas schlimmsten Befürchtungen wahr, als sie sich mit dem Testosteron geladenen Cem Öztürk (ELYAS M’BAREK) und seiner streng religiösen Schwester Yagmur (PEGAH FERYDONI) eine Sitzreihe teilen muss. Deutsche Emanzipation trifft auf türkischen Machismo. Die Katastrophe ist perfekt, als die Boeing notwassern muss und Lena sich plötzlich mit den Öztürk-Geschwistern und dem stotternden Griechen Costa (ARNEL TACI) auf einer einsamen Insel wiederfindet..." (Quelle: Constantin Film)
(Copyright: Constantin Film - Alle Rechte vorbehalten)
Kritik:
Wer die Serie mochte, der wird den Film lieben. Es wird quasi die Vorgeschichte der Serie, in ziemlich abgewandelter Form, erzählt. Und auch der Film besticht mit Witz und Selbstironie von vorne bis hinten. Lenas (wie immer toll: Josefine Preuss) Gedanken zu folgen bringt einfach Spaß. So stellt sie als erstes nach der Strandung fest, das sie die einzige mit Abitur ist, also es an ihr liegt alle zu retten. Der Schlagabtausch zwischen Cem (Elyas M'Barek herrlich schräg) und Lena bringt oftmals Bauchschmerzen vor Lachen, genau wie das hin und her zwischen Costa und Yagmur.Großartig auch das Aufeinandertreffen von Katja Riemann, Günter Kaufmann und den Gestrandeten. Unübertroffen ist die wunderbare Anna Stieblich, als Mutter Doris. Egal ob beim Orgasmusseminar oder wenn sie die Mitnahme ihrer Penistasche, vor Lena verteidigt - einfach göttlich. Als sie dann noch auf Metin Öztürk alias Adnan Maral trifft kommt man aus dem Lachen kaum noch raus. "Türkisch für Anfänger" ist nicht nur für Fans der Serie, sondern für alle die es noch werden wollen. Absolut empfehlenswert und viel zu schnell vorbei!
  • Filmlänge: ca. 100 Minuten 
  • Kinostart: 15.03.2012 
  • Produktionsjahr: 2012 
  • FSK: Ab 12 Jahren 
  • Regie: Bora Dagtekin 
  • Homepage: http://tfa-film.de 

 Bewertung: ★★★★★

Theater - "High Society" - Hans Otto Theater

Wann: 06.04.2012 - Hans-Otto-Theater Potsdam
"Tracy Lord, verwöhnte Tochter aus bester Familie, heiratet – schon zum zweiten Mal. Zwar hat George, der Neue, weder den Esprit noch die Klasse von Dexter, dem Ex; er ist ein wenig steif, sogar langweilig. Aber gerade darin hebt er sich wohltuend von der extravaganten Familie Lord ab. In der Nacht vor der Hochzeit bleibt er jedoch nicht der einzige, der sich um Tracy bewirbt: auch Mike Connor, ein Klatschreporter, der sich samt Fotografin undercover eingeschlichen hat, um aus der Welt der Reichen und Schönen zu berichten, und Dexter selbst stellen sich zur Wahl. Um das Chaos perfekt zu machen, steht die neueste Affäre von Tracys Vater kurz vor einer peinlichen Veröffentlichung, sträubt sich Tracys kleine Schwester Dinah gegen den ungeliebten neuen Bräutigam und macht Onkel Willie der schönen Fotoreporterin Liz ungeniert den Hof. Und die Hochzeit rückt mit jeder Stunde näher … In der Verfilmung mit Grace Kelly und Bing Crosby wurden das Musical und seine Ohrwürmer, darunter „High Society“ und „True Love“, weltbekannt. In der Rolle der Tracy Lord: Franziska Melzer. " (Quelle: Hans-Otto-Theater)
Quelle: Hans-Otto-Theater
Kritik
Um eines vorweg zu nehmen, die Filme "High Society" von 1956 und "The Philadelphia Story" von 1940, mit Schauspielern wie Grace Kelly, Bing Crosby, Cary Grant und Frank Sinatra, haben Kultstatus. Das Stück, dass auf beiden Filmen beruht und dass ich vor kurzem im Hans-Otto-Theater sah hat leider nicht den Charme der Filme. Es hatte an vielen Stellen extreme Längen und man ertappte sich dabei, in immer kürzeren Abständen auf die Uhr zu schauen. Die Musikstücke sind sehr seicht (durchaus gewollt) und lassen etwas "Schmiss" vermissen (O-Ton: Meine Sitznachbarin um die 60). Tatsächlich hätte man die Musikstücke nach 56 bzw. 72 Jahren ruhig etwas aufpeppen können. Die bekannten Lieder "High Society" und "True Love" würde ich davon natürlich ausnehmen.
Auch die meisten Darsteller blieben etwas blass und trafen nicht immer die Töne. Am besten gefallen haben mir der grandiose Jon-Kaare Koppe als verkannter Schriftsteller und Klatschreporter Mike Connor und Bernd Geiling als dauertrinkender Onkel Willi. Auch der Chor der Dienstboten konnte sich absolut hören und sehen lassen. Ein großes Problem war mal wieder die Akustik. Die Band übertönte an manchen Stellen den Gesang. Wenn die Darsteller sprachen war der Ton durch die Headsets oft sehr dumpf und "vernuschelt". So hörte sich Jon-Kaare Kope an manchen Stellen an, als würde er in einem Keller stehen während sich andere anhörten als hätten sie den Kopf in einem Kissen. 
Alles in allem war der Abend ganz nett, aber wird wohl nicht in bleibender Erinnerung bleiben. Wäre das Stück eine Stunde kürzer gewesen, hätte es sicher auch nicht gestört. 


Regie: Nico Rabenald
Infos und Karten: Hans-Otto-Theater Potsdam (Neues Theater)

Bewertung: 

Samstag, 7. April 2012

Theater - "Der nackte Wahnsinn" - Hans Otto Theater

Wann: 11.03.2012 - Hans-Otto-Theater Potsdam
"Es ist kurz nach Mitternacht, die Generalprobe von »Nackte Tatsachen « läuft, und der Regisseur ist mit seinen Nerven am Ende: die Mitwirkenden verpassen Stichwörter, schikanieren Kollegen und vertauschen Requisiten – das treibt selbst den hartgesottensten Theaterprofi zur Verzweiflung. Zu allem Überfluss wird das Stück bald Nebensache, denn die eigentlichen Dramen spielen sich hinter den Kulissen ab: gemeine Intrigen, grausamer Herzschmerz, blinder Bürokraten-terror, bizarre Künstlerempfindlichkeiten und Bühnenkatastrophen aller Art beherrschen bald die Probenstimmung... " (Quelle: Hans-Otto-Theater)
(Quelle: Hans-Otto-Theater)
 Kritik
Das Stück macht wirklich Spaß. Man kommt manchmal kaum aus dem Lachen raus wenn die Schauspieler sich auf der Bühne um Kopf und Kragen spielen. Man möchte fast glauben, dass alle Theaterproben auf die ein oder andere Weise genau so ablaufen. Alle Arten von Schauspielern sind vertreten - der Alkoholiker, die Diva, der Choleriker und nicht zu vergessen eine grandiose Elzemarieke de Vos als das "Blondchen" Brook. Tragisch komisch sind auch die Regieassistentin und der Bühnenbauer, die den cholerischen Anfällen von Regisseur und Schauspielern ausgesetzt sind. Auf dem Höhepunkt des Stückes, ist die Kulisse arg lädiert genau wie die Schauspieler. Das Bühnenbild war mit übrigens mit sehr viel Liebe gestaltet und passte perfekt. Alles in allem ein absolut gelungener Abend mit Bauchschmerzen vom Lachen. 


Regie: Andreas Rehschuh 
Autor: Michael Frayn 
Infos und Karten: Hans-Otto-Theater Potsdam (Neues Theater)

Bewertung: